Kolloquium (hybrid)

Thema:
Als die Muse schreiben lernte I (Hesiod, Raoul Schrott, Eric A. Havelock)
Zielgruppe:
Promovenden, Habilitand*innen, Interessierte
Ort:
Hagen (hybrid)
Termin:
16.10.2024 bis
29.01.2025
Zeitraum:
Jeweils mittwochs von 18:00-19:30 Uhr am:
16.10.24,
30.10.24,
06.11.24,
13.11,24,
18.12.24,
08.01.25,
26.06.24,
29.01.24
Leitung:
Prof. Dr. Peter Risthaus

Anmeldung: Interessierte können nach Anmeldung per Mail an peter.risthaus teilnehmen.

Nicht nur Hollywood versteht unter einer Muse eine junge Frau, die einem Schriftsteller oder Künstler seine Schreibblockaden oder Kreativprobleme löst (z.B. The Muse, 1999). Was dabei herauskommt, ist sublimierte Sexualität. Ist die Muse heute eine Person, gar ein Star, hat Sie in der griechischen Mythologie noch eine ganz andere Bedeutung. Dort ist sie ein Übertragungsmedium der Götter, die dem Dichter ermöglicht, deren Nachrichten in Verse zu schmieden und die angerufen werden kann. Was aber passiert, wenn eine solche Figur, die mediengeschichtlich zur primären Oralität gehört, mit einem neuen Medium konfrontiert wird, beispielsweise der Schrift, oder gar im Radio, auf Tonbändern und anderen akustischen Medien, aslo der sekundären Oralität wiederkehrt? Diesen und anderen Fragen zur Muse wollen wir im Kolloquium nachgehen. Im Zentrum steht dabei ein Klassiker der Medientheorie, Eric A. Havelock, dessen berühmten Buch The Muse Learns to Write: Reflections on Orality and Literacy from Antiquity to the Present wir in der deutschen Übersetzung studieren. Zuvor beschäftigen wir uns mit der ersten Dichtung, mit der die Musen die Welt erblickten, nämlich Hesiods Theogonie. Letztere hat Raoul Schrott neu übersetzt und interessante Theorien zu den Musen vorgelegt. Das Kolloquium wird im nächsten Semester mit Arbeiten von Friedrich Kittler und Jean-Luc Nancy fortgesetzt.

Webredaktion | 03.07.2024